Straßen beleben mit Schanigärten

Hermann Simon

Nicht immer muss man das Rad neu erfinden. Man kann von anderen lernen. So auch bei der Nutzung und Belebung von Straßenräumen. Dass Saarbrücker es lieben, ihren Kaffee, ein Glas Wein oder das Essen im Freien zu genießen, zeigt sich, sobald das Wetter es zulässt. Kaum kommen die ersten Sonnenstrahlen und steigen die Temperaturen, so sind die Plätze vor den Gastronomien z.B. auf dem St. Johanner Markt belegt. Dieses Flair wünschen wir uns nicht nur für zentrale Plätze, sondern auch auf den Straßen überall in Saarbrücken, wo es der vorhandene Raum zulässt. Wie das aussehen kann, sieht man in vielen Städten. Sogenannte Schanigärten bereichern das Straßenbild und bieten den Gästen die Möglichkeit, statt in einer Gastronomie, die sonst keine Außenbestuhlung hat, Essen und Getränke im Freien unter der Sonne zu genießen. Neben der Flexibilität ist es unter finanziellen Gesichtspunkten eine interessante Alternative neben den Sommerstraßen, da es keine Kosten für die Stadt verursacht. Leider wurden auf unsere bisherigen Initiativen von der Verwaltung immer nur Gründe gesucht, warum Schanigärten in Saarbrücken nicht umsetzbar wären. Argumente, wie z.B. “Straße als Lebensraum in das Stadtbild zu integrieren”, die bei den von der Verwaltung gewünschten Sommerstraßen positiv gewertet wurden, werden bei Schanigärten als Kontrapunkt gesehen. Hier wünschen wir uns mehr Mut von unserem Oberbürgermeister Uwe Conradt (CDU), offen für Neues zu sein. Warum sollte etwas, was sich in vielen Städten bewährt hat, in Saarbrücken nicht funktionieren?